Meine Erlebnisse im Skilager:

Bei der Hinfahrt am Sonntag begleitete uns teilweise nervige Karnevalmusik, Pop Hits sowie alte Klassiker. Während vorne im Bus Stille wegen den Lehrern herrschte, gab es hinten ein improvisiertes Konzert. Viele waren müde wegen des frühen Starts um 9 Uhr und wollten schlafen. Die Aufregung aber, machte es fast unmöglich. Doch manche schafften es tatsächlich. Leider waren die Wachgebliebenen nett genug und malten niemanden mit einen schwarzen Edding an. Schade, dass ich keinen Filzstift hatte, denn neben mir schlief das perfekte Opfer. 😉

Um etwa 13 Uhr sind wir angekommen bei unserer kleinen Pension. Dann begannen die organisatorischen Angelegenheiten: Das Ausladen der Skiausrüstung und dem Gepäck, das Erwähnen der Regeln und so weiter. Nun war die Zimmerverteilung an der Reihe. Die Jungs bekamen fast ausschließlich 4er Zimmer und die Mädchen? Ihnen wurden auch 4er Zimmer gegeben, aber 16 Schülerinnen mussten mit zwei 8er Zimmern zufrieden sein. Das bedeutet, dass 8 Mädels eine Dusche teilten. Wir werden nie wissen, ob das so absichtlich von den Lehrern eingeteilt wurde, damit die Damen nicht allzu viel Zeit in der Dusche verbringen konnten. Viele der Mädchen waren nicht wirklich glücklich, mit wem und mit wie vielen sie zusammen schlafen mussten.

Schon am ersten Tag durften die Ski Anfänger das Skifahren an den kleinen Hügel neben der Pension ausprobieren und dabei halfen ihnen die Fortgeschrittenen. Ich selbst war ein Beginner und es war die Hölle auf diesen rutschigen Planken zu stehen, die man Skier nennt. Wenigstens habe ich versucht still zu stehen, aber das war gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Als alle Neulinge ihre Skier endlich angezogen hatten, glitt nahezu jeder sofort in Richtung Tal herunter und einige mussten von Lehrern gerettet werden. Wir haben gelernt, wie man auf den Skiern bremst und wie man sich auf Skiern fortbewegt. Einer der Übungen dafür war, einen Hügel hochzuklettern und ich glaube, es wäre mir leichter gefallen, den Mount Everest zu besteigen.

bergbahn

Nach dieser brutalen ersten Trainingsphase konnten wir endlich das Essen genießen. Dann hatten wir Freizeit bis 22 Uhr. Diese Zeit wurde sehr unterschiedlich ausgenutzt. Es wurde Tischtennis gespielt, in andere Zimmer gestürmt oder auch gemeckert, wie nervig die Zimmerkameraden seien.

Am nächsten Tag durften wir auf die echten Skipisten gehen. Uns wurde tausendmal von den Lehrern gesagt, pünktlich und ausgerüstet um etwa 8:30 vor dem Haus zu sein. Der Bus aber, der uns zu den Pisten gefahren hat, war alles andere als pünktlich. Beim Warten war es auch den Lehrern langweilig geworden und um sich die Zeit zu vertreiben, warfen manche Lehrer uns Schüler mit Schneebällen ab. Natürlich haben wir Widerstand geleistet.

Nun befanden wir uns endlich auf der Skipiste. Die Fortgeschrittenen waren auf der schwierigeren Abfahrt. Der Skitag dauerte von ca. 9:00 bis 15:30 und ich werde es nur kurz zusammenfassen: Viele stürzten, einige im Schnee, andere in Zäune oder auch in Menschen. Einzelne zerstörten den Skilift oder rasten gnadenlos den Hang hinunter. Am wichtigsten war aber, dass wirklich jeder Spaß hatte, egal, ob wir 6 Stunden in den Zementblöcken verbringen mussten, die man als Skischuhe bezeichnet und egal, wie viele Liter Schweiß wir geschwitzt haben. Das Glücksgefühl beim Skifahren war unvergleichbar.

gondeln

Wir kehrten zurück und dann, nach dem Abendessen, war Spieleabend angesagt. Was mir davon im Gedächtnis geblieben ist, ist, wie ein Lehrer mehrmals Farben verwechselte und jeder sich dabei totlachte. Auch seine Kollegen konnten sich nicht zusammenreißen und mussten mitlachen.

Dienstag: Neuer Tag und neue Möglichkeiten sich zu verbessern. Die eher besseren Anfänger waren jetzt auch auf der anderen Skipiste. Ich selbst war noch nicht so fortgeschritten, deswegen musste ich bei der Beginnerpiste bleiben. Vielleicht besser so, da mir am vorherigen Tag ein Lehrer gesagt hatte, dass ich eine Gefahr für jeden auf der Piste bin.

Skidusan

Noch ein Skitag ist schnell vorbeigegangen und die Lehrer überraschten uns mit einer Nachtwanderung zu der Bergrettungsstation, um etwas über Lawinen zu lernen. Yay! ☹ Die Begeisterung darüber war nicht wirklich groß.

Am Mittwoch durften wir nur kurz Ski fahren, weil wir den ganzen Nachmittag lang Freizeit hatten. Ich behaupte, dass die Lehrer uns strategisch so viel Freizeit gegeben haben, damit sie endlich eine Pause von uns „anstrengenden“ Kindern bekommen konnten. In dieser Freizeit gingen alle zu den kleinen österreichischen Läden, um sich „notwendige Dinge” zu besorgen. Manche haben so viel eingekauft, dass ihre Einkaufstüten jede Sekunde platzen hätten können.

An diesem Tag gab es wieder einen Spielabend. Allerdings mussten wir diesmal unsere eigenen Spiele verwenden. Infolgedessen musste ich UNO mit 13 Leuten spielen. Bis man da an die Reihe kommt, bei so vielen Spielern, kann man studieren gehen, einen Job finden und eine Familie gründen.

Am Donnerstag war ich anscheinend keine Gefahr mehr auf der Piste und mir wurde es erlaubt, bei den ,,Profi-Anfängern” mitzumachen. Da sind wir mit der Gondel 1780 Meter in die Höhe gefahren und haben die Talabfahrt gemacht. Das heißt, man fuhr von der 1780 Meter hohen Schatzberg-Station zu der Anfangsstation bei 870 Metern herunter.

Wegen des grausamen Wetters konnte man sehr schlecht sehen, denn der starke Wind und Neuschnee bereiteten Schwierigkeiten, aber das machte alles auch noch abenteuerlicher. Irgendwann ist der Wind so stark geworden, dass es den Schnee bis zu unseren Gesichtern hochgehoben hat und damit jedem ein Bart aus Schnee gemalt wurde.

hütte

Die Mittagspause verbrachten wir bei der Schatzberg-Station, wo sich viele von uns Brat- oder Currywürste und Pommes zu essen gekauft haben. Die Österreicher sind sehr gesprächige Personen, was leider etwas hinderlich ist, wenn sie mein Essen vorbereiten, weil sie sich dann mehr auf die Familie Müller und ihre „lustigen“ Geschichten konzentrieren als auf die Fertigstellung meiner Bratwurst.

Mit vollem Magen haben wir dann unser Ski Abenteuer fortgesetzt. Nach tausendmal hoch- und runterfahren war auch dieses leider zu Ende.

Wir haben diesmal nicht den Bus genommen, sondern mussten auf Skiern das Haus erreichen.

Als Nächstes stand eine Party auf de Plan. Die musste unter anderem auch ich organisieren und nach zweieinhalb Stunden hatten wir im Aufenthaltsraum eine Diskothek aufgebaut. Danach eine weitere Überraschung von den Lehrern: Ein Schüler hatte sich mit dem Norovirus angesteckt und die Party musste abgebrochen werden. Es war eine riesige Enttäuschung, nachdem wir so viel Arbeit in diese Feier gesteckt hatten. Der letzte Abend im Skilager ging vorbei, indem alle in ihre Zimmer gingen und leise miteinander plauderten oder Musik hörten.

Ich hatte mich leider auch mit dem Norovirus angesteckt und es hat nicht wirklich Spaß gemacht.

Schon war der Abreisetag gekommen und alle packten ein, putzten ihre Zimmer und bereiteten sich auf die Rückreise vor.

Im Bus waren die Kranken ein bisschen abgetrennt vom Rest und saßen vorne, bei den Lehrern. Da konnte ich leider nicht nochmal an dem Konzert in den hinteren Reihen teilnehmen.

Trotzdem war das Skilager alles in allem ein wirklich wunderschönes Erlebnis, welches keiner von uns jemals vergessen wird. Wir sind uns alle nähergekommen und haben uns besser kennengelernt. Neue Freundschaften haben sich gebildet und natürlich haben wir das Skifahren auch gemeistert.

Ich hatte mich mit den Mensamitarbeiterinnen befreundet. Ich war sozusagen ihr Sonderkind, deswegen bekam ich auch mehr Nachtisch und manchmal war ich sogar der Einzige, der Nachtisch bekam;)

Ich will mich bei den Lehrern sowie bei jedem einzelnen der Schüler bedanken, die das Skilager wirklich zu etwas Unvergesslichem und Besonderem gemacht haben.

Euer Dusan